Von März bis Dezember 2025 bin ich mit der Harmlosen Kunst zu Gast im Kulturbahnhof Ottensoos. Es sind dort zwei Arbeiten von mir zu sehen: Einige Hintergrundinformationen zu (k)ein Spiel habe ich bereits geschrieben, für (k)eine runde Sache gibt es hier etwas zu lesen. Außerdem zeige ich Arbeitsschritte aus dem Entstehungsprozess zu einem kurzen Hinter-den-Kulissen-Video.
Die 9-teilige Objekt-Serie „(k)eine runde Sache“ holt Linien in den dreidimensionalen Raum. Die formgetrockneten Pinien-Nadeln sind an Haaren aufgehängt und greifen den Kreis als Symbol für Harmonie auf.
In meinem Leben habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass eine Krise sich als Chance oder Wendepunkt herausstellt: die Sache „wird rund“. Doch diese Erkenntnis wird oft erst nachträglich sichtbar. Während einer überwältigenden Situation versuche ich zunehmend darauf zu vertrauen, dass sie Teil eines großen Ganzen sein kann, selbst wenn ich den Moment der Auflösung vielleicht nie bewusst erleben werde. Die Pinien-Objekte wirken analog dazu in der seitlichen Ansicht wie gerade Linien und die Rundung wird erst durch die Rotation sichtbar. Die meisten der Pinien-Nadeln sind außerdem zu kurz, um ihren Kreis alleine zu schließen.
Die Nadeln stammen aus der direkten Umgebung des Bahnhofs. Der Ast ist bei der Baumpflege angefallen und wurde mir nachträglich als Material angeboten. Niemals hätte ich selbst etwas abgeschnitten oder abgerissen – denn auch die Gewinnung der Materialien soll so harmlos wie möglich sein.
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