„Harmlose Kunst“
„Wie kann ich Kunst machen, ohne der Natur zu schaden? Ohne Gegenstände herzustellen, in denen Ressourcen unwiederbringlich gebündelt und letzten Endes irgendwann zu Müll werden? Wie kann sich Kunst in einen Kreislauf einfügen?“ Aus diesen zentralen Fragen heraus entwickelt seit 2019 Anna Hielscher, Freischaffende Künstlerin, Kreativ- und Nachhaltigkeitspädagogin, die Harmlose Kunst. Es geht darum, den Schaden zu minimieren, den auch Kunst anrichtet. Und gerade das konsequent durchzuhalten, ist alles andere als harmlos. Die direkte Auseinandersetzung mit Ressourcen und der Entsorgbarkeit von Kunstwerken prägt jeden Arbeitsschritt. Das Ent-Sorgen der Werke, also die Rückführung des Materials in die Kreisläufe der Natur, ist Teil des künstlerischen Konzepts.
Angesichts der globalen Umweltproblematik lenkt „Harmlose Kunst“ den Blick auf den Zauber der Natur, zart, liebevoll und optimistisch. Harmlose Kunstwerke setzen positive ästhetische Akzente und laden gleichzeitig zum Reflektieren über den Umgang mit Natur, Zeit, Material und Aufmerksamkeit ein. So einfach und banal die „Harmlose Kunst“ oberflächlich wirken könnte, steckt doch viel mehr dahinter.. Sie zeigt, wie Kunst und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können und beantwortet sozial-ökologische Fragen auf eine ganz eigene Weise.
2024 wurde der gemeinnützige Verein Pristudo Harmlose Kunst e.V. gegründet. Dessen Ziel ist es, Menschen zu inspirieren und zu vernetzen, die sich den Prinzipien der Harmlosen Kunst verbunden fühlen, um diese weiterzuentwickeln und durch kunstpädagogische und kulturelle Angebote zu verbreiten.
Hintergrund
Seit 1970 verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen pro Jahr als die Erde zur Verfügung hat. Der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) gibt jedes Jahr neu an, wann die Länder jeweils oder alle Länder zusammen die Ressourcen für das laufende Jahr überschritten haben. Dieser Tag rutscht im Kalender jedes Jahr weiter nach vorne. Die Menschheit lebt seit 1970 auf Pump. Seit 2020 übersteigt außerdem die Masse der von Menschen produzierten Gegenstände die Masse an Leben auf der Erde*. Gegenstände, in denen die endlichen Ressourcen der Erde gebunden sind, die weder ess- noch trinkbar sind und aus denen kein neues Leben entstehen kann. Angesichts dieser Tatsachen gilt es nicht nur im Leben und im Alltag, sondern auch in der Kunst, Verantwortung für die Auswirkungen auf die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systeme zu übernehmen.
*Quelle: arte, Wissensserie „42 – Die Antwort auf fast alles“, Folge: Wie viel wiegt das Leben?
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Mit unterschiedlichen Formaten möchte Pristudo Harmlose Kunst e.V. ganz im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) einen wichtigen Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (#BNE2030) leisten. Über Kunst und Kreativität ist es möglich, Menschen auf völlig andere Art und Weise anzusprechen und zu erreichen. Harmlose Kunst ermöglicht den emotionalen Zugang zu eher abstrakten Nachhaltigkeitsthemen, setzt sie in den persönlichen Lebenskontext und eröffnet den persönlichen Handlungsspielraum, Stichwort Selbstwirksamkeit. Das Besondere der Harmlosen Kunst ist das eingesetzte Material, seine Herkunft und der Kreislaufgedanke, der jedem Werk innewohnt. Ist man harmlos kreativ, erfolgt über das Material automatisch eine Auseinandersetzung mit der Natur, den Ressourcen, ihrer Herkunft und den Zusammenhängen zum eigenen Tun. Gleichzeitig spricht der Umgang und die künstlerische Gestaltung mit Naturmaterialien Kopf, Herz und Hand an. Die entstehenden Werke sind ästhetisch und spiegeln den Zauber der Natur wider.
Projekte und Formate (Auswahl)

- Workshops und Projekte mit Schulen, z. B. Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg, Sperberschule Nürnberg, Grundschule Hammerbachtal
- Kunstausstellungen mit kunstpädagogischem Begleitprogramm und Veranstaltungen, z. B. Nürnberg-Gartenstadt 2023/2024, Kulturbahnhof Ottensoos 2025.
- Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte, z. B. Evangelische Hochschule, PariKita.
- Niederschwelliges Kreativ-Angebot bei Veranstaltungen und Ferienprogrammen, z. B. Saatgutfestival.
- Online-Workshops für Einzelpersonen und Familien
Ideen für zukünftige Projekte

- Künstler:innen-Symposium Harmlose Kunst mit gemeinsamer Ausstellung und pädagogischem Begleitprogramm
- Erstellen von Lehrmaterialien, Tutorial-Videos und verschiedene Tools für Künstler:innen und Pädagog:innen zur Integration der Methode harmlose Kunst in ihre Arbeit und Programme
- Entwicklung eines Ausbildungs-Curriculums für Multiplikator:innen und pädagogische Fachkräfte.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Kontakt: Anna Hielscher, freischaffende Künstlerin, Kunst- und Nachhaltigkeitspädagogin, Vorstand Pristudo Harmlose Kunst e.V.
info @harmlose-kunst.de
0911 – 13 01 49 98