Idee & Prozess: Das Spannungsfeld künstlich – natürlich überspannt alle Arbeiten der Ausstellung im Sommer 2022. So auch bei „tEIlung“: Jedes Ei ist einzigartig geformt und durch die Eiform asymmetrisch und dennoch gleichmäßig, die Bruchkanten sind unbearbeitet. (Mittlerweile habe ich herausgefunden wie ich genau den Stempel wegschlagen kann so dass möglichst große Eierschalenstücke übrig bleiben 🙂 Dem natürlich geformten und gebrochenen Ei setze ich die gerade und um 90 Grad geknickte Linie entgegen. Diese teilt das (bereits geteilte Ei) in zwei Flächen. Die Linie hat eine/zwei/drei/vier/viele Knicke.
Küchenabfälle sind ein naheliegender Rohstoff für Harmlose Kunst. So entstand die Idee, Eierschalen als Malgrund zu nutzen. Sowohl das Ei als auch Erde stehen für Fruchtbarkeit und neues Leben.
Aus Büchern, einer Glasplatte und einer karierten Folie konstruierte ich eine Vorrichtung zur Projektion der Linie auf das Ei. Somit ist aus einem Blickwinkel der 90-Grad-Winkel erkennbar, während es aus allen anderen Perspektiven ein beliebiger Winkel zu sein scheint.
Inspiriert von meiner Mutter Elke Hettinger-Hielscher, die seit vielen Jahren mit Erdefarben arbeitet, setzte ich die Linie und die Farbfläche mit sehr fein gesiebter Erde (63µ = 0,063 Millimeter) um. Die Verarbeitung der Farbe ist eine große Freude, denn die Pigmente lassen sich mit dem Pinsel über die Schale schieben, verdichten und auch wieder rückstandsfrei abwaschen.
Material & Technik: Eierschalen, bemalt mit Erdfarbe. 2022.