hübsch!?

„Das ist aber hübsch!“
Ja, über diesen Satz freue ich mich! Wirklich!

Ich weiß, dass viele Künstler:innen nicht zufrieden sind mit einer solchen Aussage über ihr Werk. Dekorativ, hübsch, schön – aber die Kunst ist doch (auch) relevant, unbequem, provokativ! Wie passt das zusammen?

Für mich bedeutet „hübsch“: Mein Werk hat es geschafft, die Wahrnehmungsschwelle nach oben zu durchbrechen. In einer Welt, die voll von gestalteten, designten, arrangierten Dingen und Flächen ist, steche ich heraus, und zwar auf eine angenehme Art. Meine Kunst erzeugt eine positive Emotion, das ist wunderbar in einer Welt, in der es so viele besorgniserregende Nachrichten und Entwicklungen gibt!

Und gleichzeitig: Meine Kunst endet nicht bei „hübsch“. Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass ich mit Material arbeite, das in der Kunst nicht so üblich ist. Meine Arbeit beinhaltet ein Gesamtkonzept, an dem ich mich selbst immer wieder messen lassen muss und möchte. Der Umgang mit Ressourcen ist die große Aufgabe unserer Zeit, und die ökologischen Kreisläufe, die seit Jahrmillionen funktionieren, sind unser Lehrmeister.

Ich wünsche mir, dass auch und besonders ökologisch-nachhaltigkeits-engagierte Menschen sich an meiner Kunst aus vollem Herzen erfreuen können – weil sie hübsch UND harmlos ist.