Idee & Prozess:
Das Vermessen und Erspüren des Raumes im Galerie- und Atelierhaus Defet hat mich auch dazu inspiriert, verschiedene Körperpositionen einzunehmen. Unter anderem stand ich dafür auf einer Leiter, saß in der Ecke und lag auf dem Boden.
Den Blick nach oben, auf die Kassetten-Decke, kam mir in den Sinn: „Die Quadrate fallen von der Decke herab“. Schon bei der ersten Ortsbegehung mit Marian Wild, dessen Büro-Außenwand ich bis Dezember 2023 gestalten darf, im Januar hatte ich das Gefühl, gerne ein Volumen erzeugen zu wollen.
Die ersten Materialproben verliefen weitgehend erfolgreich. Die Wahl fiel auf Platane, da diese einen warmen, braunrötlichen Farbton hat. Sie rollt außerdem sich nur wenig ein bei Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und die für die Aufhängung notwendigen Löcher reißen nicht so schnell aus. Und ich hatte so viele Vorräte gesammelt, dass mir nicht zwischendrin das Material ausgehen würde.
Bei der Installation stand ich stundenlang auf der Leiter und arrangierte die Quadrate. Das eine oder andere fiel dann auch wortwörtlich herab.
Die Luftbewegung, die in diesem Teil des Flures durch das Öffnen und Schließen von Türen und Fenstern sehr gut reguliert werden kann, versetzt die Quadrate in Bewegung. Ich war selbst ganz begeistert vom Anblick – das ist für mich einer der Glücksmomente am Kunst machen, wenn das Werk seinen eigenen Zauber entfaltet, über das hinaus, was ich mir vorgenommen, vorgestellt habe.
Vor einigen Jahren wurde ich, als ich über die harmlose Kunst erzählte, mal gefragt: „Warum machen Sie das?“
Meine erste Antwort (ich kann nicht nicht antworten auf die sozial-ökologische Frage / Xitate) möchte ich hiermit ergänzen: Weil es so hübsch ist!
Material & Technik
Platanenblätter aus der Leipziger Straße / Nürnberg, selbst herabgefallen. Getrocknet, gepresst, geschnitten mit einem Cutter-Messer. Aufhängung mit eigenen Haaren.
Eine Antwort auf „Antwort zwei“