Idee & Inhalt:
„Back to a root“ knüpft an eine zentrale, richtungsweisende Erfahrung auf meinem Weg mit der Harmlosen Kunst an: 2019 besuchte ich das Museum für Papierkunst in Nord-Dänemark. Besonders beeindruckt war ich von der Künstlerin Bit Vejle und ihren Werken. Mit ihren aufwändigen und detailreichen Scherenschnitten erzählt sie Geschichten von früher und heute.
Zurück im Ferienhäuschen wollte ich auch ein bisschen Scherenschnitt ausprobieren, besonders die handwerkliche Komponente interessierte mich – was fällt weg, was bleibt, stehen, wie legt man elegante Stege an? Die Idee mit der Harmlosen Kunst ging mir schon damals durch den Kopf. Ich sammelte also im Garten des Ferienhäuschens bereits heruntergefallenes Laub einer Hageutten-Hecke auf und probierte damit relativ ziellos herum.
Der wirklich wichtige Moment allerdings fand erst nach dem Experimentieren statt: Ich schob die herausgefallenen Schnipsel und missglückten Versuche vom Esstisch in die hohle Hand, ging hinaus zu der Hecke und legte sie genau dort ab, wo ich die noch unversehrten Blätter eine Stunde zuvor weggenommen hatte. Ein magischer, beglückender Moment, in dem ich das erste Mal das Prinzip der Harmlosigkeit als künstlerischen Ansatz wirklich sinnlich erlebt und zelebriert habe – keine Verschwendung, kein Müll!
Material & Technik:
Silberpappel, Thymianzweig; mit dem Cutter geschnitten. Die Elemente werden durch das Glas des Bilderrrahmens auf einem Stück Altpapier fixiert. (Hier nicht abgebildet wegen Spiegelung). 2021.
Eine Antwort auf „Back to a root“