Es ist ein wiederkehrendes Thema, ob und wie ein Werk getrennt von der Person werden kann, die es geschaffen hat.
Ob auch jemals zu der Frage philosophiert wurde, ob und wie ein Atelier oder ein kreativer Arbeitsbereich vom Rest der Wohnfläche getrennt werden kann, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass sich die Harmlose Kunst in meiner Wohnung ausbreitet:
Die am Vormittag im Nieselregen ergatterten Silberpappel-Äste trockneten über der Badewanne brav vor sich hin, auch wenn damit das Badezimmer vorübergehend unbrauchbar wurde.
Noch am Abend dann pflücken und pressen. Nicht alle Blätter eignen sich zur Verarbeitung, und so sortiere ich die löchrigen, die zerknitterten, die kleinen Blätter aus. Es fühlt sich gar nicht harmlos an, mit solchen harten Maßstäben das Werk der Natur zu beurteilen. Eher wie eine Aufgabe aus einem Märchen, zur Überprüfung der Geduld und Reflexionsfähigkeit.