Meine Mutter, Elke Hettinger-Hielscher, malt seit über 15 Jahren mit Erde. Da ich ihr auch künstlerisch nah verbunden bin, habe ich die Gestaltung der Fenster-Flächen für ihre aktuelle Ausstellung (auch: PDF-Version) in Fürth übernommen.
Als Rohstoff bekam ich überschüssige Erde, die meine Mutter nicht mehr für ihre eigene Farbherstellung benötigte. Diese hatte sie in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellen im Fürther Stadtgebiet gesammelt, um unterschiedliche Farbtöne nutzen zu können.
Ich siebte die Erde auf 63 μm, also 0,063 Millimeter, in einen mehlartigen Zustand. Nach verschiedenen Beschichtungsproben entschied ich mich für einen Farbauftrag mit einem breiten Pinsel in freihändig gezogenen senkrechten Strukturen. Den fertigen Zustand eines Fensters zeige ich in diesem Artikel: Fenster in Fürth.
Ich nutze nur Wasser, um die Staubpartikel auf das Glas zu bringen. Die kostbare Erde wird somit nicht verunreinigt. Pinsel und Lappen wasche ich in einer Schüssel aus, deren Inhalt ich in ein Beet vor der Tür gegossen habe. So bleibt die Fürther Erde in Fürth und der Materialkreislauf ist geschlossen.
Die Ausstellung ist bis incl. 12. September geöffnet (genaue Zeiten) Und dann gilt wieder, was mein Werkbund-Lehrer Johannes Schreiber sagte: Wer mit Glas arbeitet, muss vor allem putzen!
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