Seit dem 3. April (und bis Ende 2023) gibt es wieder die „Wand mit der Schiene“ zu sehen. Marian Wild, der als Kurator und Kunstwissenschaftler im Galerie- und Atelierhaus Defet arbeitet, stellt die Flurwand seines Büros abwechselnd Künstler:innen zur Verfügung. Unter anderem durch meine Ausstellung im Unverpacktladen 2022 ist er auf mich aufmerksam geworden und hat mich eingeladen, bis Februar 2024 die Wand als Ausstellungsfläche, erweiterte Atelierwand und Experimentierfeld zu nutzen. Herzlichen Dank an dieser Stelle, lieber Marian, für diese wunderbare Gelegenheit!
Das erste Arrangement, das ich erarbeitet habe, besteht aus zwei Arbeiten: variatiOn (2023) und „Antwort zwei“. Beide bestehen aus Laub und Haaren, beschäftigen sich mit dem Spannungsfeld „natürlich – künstlich“ und greifen geometrische Formen auf.
Ich plane im Laufe des Sommers ein weiteres Arrangement zu entwickeln, das dann das erste ablöst. Die insgesamt zehn Monate der Ausstellungszeit möchte ich nutzen, um mich mit Menschen vor Ort zu treffen, Impulse und Inspirationen für meine weitere Arbeit zu bekommen, mich zu vernetzen und künstlerisch weiterzuentwickeln.
Das Galerie- und Atelierhaus Defet hat keine regulären Öffnungszeiten, Besichtigung auf Anfrage oder an einem der Termine.
Ich freue mich auf Begegnungen – in diesem Sinne: bis bald!
Nach einer sehr lebendigen und interessanten Ausstellungseröffnung klingt heut so einiges in mir nach.
Ich frage mich „Was ist eigentlich Kunst“ und muss nicht lange auf eine Antwort warten: Kunst ist, wenn man dass, was einem am Herzen liegt und beschäftigt, mit kreativen Mitteln zum Ausdruck bringt, immer wieder und auf vielfältige Art und Weise.
Das tut Anna hier – sie findet einen wunderschönen Weg, ihr Herzensanliegen zum Ausdruck zu bringen: dass die in der Kunst verwendeten Mittel keinen Schaden anrichten sollen und dürfen; dass Kunst heute nachhaltig werden muss, wenn sie zeitgemäß sein will.
Gleichzeitig wird in ihrem schwebenden Blattkunstwerk die tiefe Schönheit der kleinen, unscheinbaren Dinge sichtbar, eine Schönheit, die aufleuchtet, wenn wir genug Zeit und innere Ruhe mitbringen, um uns dem, was wir sehen, auch wirklich zu öffnen.
Die Bedeutung von Kunstwerken liegt immer auch im Auge des Betrachters – und während ich fasziniert die Licht- und Schattenspiele der schwebenden Installation aus Blattquadraten beobachte, sehe ich plötzlich, tief berührt, Licht und Schatten, die Hand in Hand miteinander tanzen – wie im Leben auch.
Ein herzliches Danke geht auch an Marian Wild, der mit „der Wand“ sein eigenes, spannendes 10-Jahres Projekt verfolgt, und uns an seiner Begeisterung dafür teilhaben lässt